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Wettstreit der Speichertechnologien

 

In der letzten Zeit vergeht keine Woche, ohne dass über Fortschritte bei einer der vielen alternativen Speichertechnologien berichtet wird. Es ist deutlich geworden, dass Stromspeicherung ein Markt der Zukunft sein wird , weswegen die verschiedenen Speichertechnologien in einem sehr konstruktiven Wettstreit geraten sind. Es zeigt sich zu nehmend, dass es möglich ist, die Dienstleistungen, die ein Pumpspeicherwerk bringen kann, mit anderen Technologien zu erbringen, die nicht diesen gigantischen Flächenverbrauch haben.

Dass Speicherung für die Energiewende notwendig ist, wird von der BI-Atdorf nicht bestritten.

Aber

- Speicher werden im Verteilnetz unterhalb von 110 kV benötigt. Das PSW Atdorf jedoch soll am 380 kV-Netz der Grosskraftwerke angeschlossen werden. Dort hilft es nur, Kohle- und Atomkraftwerke weiter zu betreiben, wenn sie eigentlich nicht benötigt werden. Damit verhindert es die Einsparung von CO2, was ja das eigentliche Ziel der Energiewende ist.

- In der Fachwelt besteht Einigkeit darin, dass kurzfristig kein und mittelfristig (bei 40-50% Anteil erneuerbaren Energien im Stromnetz) nur ein geringer Bedarf an zusätzlichen Speichern vorliegt. Erst langfristig ist größerer Speicherbedarf vorhanden, der dann aber die Kapazitäten von Pumpspeichern massiv überschreitet. Für die Speicherung größerer Strommengen ist das PSW Atdorf viel zu klein.

- Für die Regelenergie sind mit Batterien und Windparks inzwischen Konkurrenten der PSW aktiv und erfolgreich am Markt tätig.

- PSW sind die Speichertechnologie, die - aufgrund ihrer gravierenden Einflüsse und ihrer schieren Größe - eine Vorlaufzeit von 15 Jahren und mehr haben. Deswegen besteht für das PSW Atdorf jetzt schon ein Planungszwang, der bei Speichertechnologien wie z.B. Batterien oder Methanisierung überhaupt nicht vorhanden ist. Solche Anlagen werden i. a . innerhalb von 1 bis 2 Jahren realisiert und müsse nicht „auf Vorrat" geplant oder sogar gebaut werden.

- Bis das PSW Atdorf Ende der 20er-Jahre ans Netz gehen könnte, sind die konkurrierenden Speichertechnologien ausgereift und preislich günstiger. Der Preisverfall bei Photovoltaik ist hierfür ein gutes Beispiel; eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei Batteriespeichern gerade beobachten.

- Es kann nicht sein, dass aufgrund der Fokussierung der Schluwe auf Pumpspeicher hier ein unnützes und technologisch veraltetes Projekt in die Landschaft gesetzt wird, mit dessen Folgen sich Generationen auseinandersetzen müssen.

Die Pumpspeicherung hat keine Zukunft. Geld und Energie, die jetzt für das Planfeststellungsverfahren verschwendet werden, sollten besser für die Umsetzung alternativer Konzepte eingesetzt werden.