10 Punkte, für die sich die BI-Atdorf weiterhin einsetzt

 

Die Bürgerinitiative Atdorf setzt sich kompromisslos für den Erhalt des Berges Abhau wie auch für den Erhalt des Haselbachs ein. Gesetzt den Fall, dass aufgrund politischer Einflussnahme und Entscheidung eine dezentrale Stromversorgung verhindert wird und es bei einer zentralen Stromproduktion bleiben sollte, darf es keine Zerstörung der Mitwelt geben. Es müssen Alternativen in der Speichertechnologie wie auch eines Standorts gefunden werden (konkrete Alternativen sind im Rahmen des Raumordnungsverfahrens benannt)

 

10 Punkte, für die sich die BI-Atdorf weiterhin einsetzt

 

1. Die BI-Atdorf setzt sich für die Sicherheit und Gesundheit der BürgerInnen ein.
Sie will, dass die Bevölkerung von Wehr-Öflingen in gleicher Sicherheit leben kann, wie die anderen Menschen im Umfeld. Das geplante Unterbecken im Haselbachtal, mit seinen riesigen Staumauern auf Erdbebenstörungszonen errichtet, bedeutet ein nicht kalkulierbares Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung. Ebenso wird die Gesundheit durch eine 5,5 jährige Bautätigkeit mit Arsenbelastungen, Lärm und Staubemissionen (in Bad Säckingen und Wehr Brennet ist eine 18-monatige 24-Stunden-Bautätigkeit geplant), durch erhöhte Unfallgefahr bei hohem LKW Aufkommen in vielen Ortschaften massiv gefährdet.

 

2. Die BI-Atdorf setzt sich für den Erhalt von nachhaltigen Arbeitsplätzen ein.
Der Hotzenwald und die Kurstadt Bad Säckingen leben vom Tourismus und Kurbetrieb. Eine 5 ½-jährige Bautätigkeit (davon 18 Monate 24-Stunden Betrieb am Stadtrand von Bad Säckingen und Wehr-Öflingen), darüber hinaus eine sich anschließende langjährige Bauzeit der A98 wird Touristen und Kurgäste vertreiben. Während der Bauzeit werden viele kurzfristige Arbeitsstellen geschaffen, aber für den langfristigen Arbeitsmarkt wären die Folgen für Bad Säckingen katastrophal. Nach Inbetriebnahme des Pumpspeicherwerks (PSW) würden insgesamt für die Region max. 40 neue Arbeitsstellen bei der Schluchseewerk AG entstehen, dafür sind ca. 500 Arbeitsplätze in Bad Säckinger Heil- und Kurbetrieben akut gefährdet.

 

3. Die BI-Atdorf setzt sich für eine sichere Wasserversorgung im Hotzenwald und den Erhalt der Heilquellen in Bad Säckingen ein,
d. h. Quellen im Hotzenwald (Rohrquellen, Saalbrunnenquelle, Mühleweiherquellen, Abhau- und Atdorfquelle) sind für Menschen, Tiere und Pflanzen über-lebenswichtig. Für Quellen gibt es keinen Ersatz. Schon der Bau des Sondierstollens hat einige Quellen - Mühleweiherquellen ganz sicher und die frei fließenden Möslequellen höchstwahrscheinlich - zum Versiegen gebracht und der Bau des PSW wird viele Quellen und Brunnen für immer vernichten. Das Haselbecken wird direkt an dem Heilquellenschutzgebiet von Bad Säckingen und das Wasserschutzgebiet von Wallbach und Wehr-Öflingen gebaut. Bereits beim Bau des Kavernenkraftwerks Bad Säckingen versiegte seinerseits eine der beiden Heilquellen durch die notwendigen Sprengarbeiten. Umfangreiche Sprengungen müssen auch für den Bau des PSW Atdorf vorgenommen werden. Ein beträchtliches Risiko ergibt sich daraus nun auch für die einzige noch verbliebene Heilquelle Bad Säckingens.

 

4. Die BI-Atdorf setzt sich für den Klimaschutz ein,
d. h. für den Erhalt natürlicher CO2-Binder und O2-Spender vor Ort und weltweit und für den Ausbau CO2-neutraler Stromproduktion aus Wind-, Sonnen-, Fliesswasser-, Biogasquellen. Der Verzicht auf fossile und atomare Energieträger muss Vorrang haben. Die Wälder (ca.160ha) des Abhaus und des Haselbachtals binden jährlich ca. 1600t CO2 (Bayerisches Landwirtschaftsministerium 2007) und produzieren Sauerstoff. Ein PSW in der geplanten Dimension leistet laut Gutachten (IWES, S.9 und 110) keinen entscheidenden Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstosses und es produziert keinen Sauerstoff.

 

5. Die BI-Atdorf setzt sich für eine dezentrale Stromproduktion ein,
d. h. da die Energiequellen (wie unter 4. gefordert und benannt) über das ganze Land verteilt sind, macht auch eine dezentrale Produktion, die in den Händen von Stadtwerken o. ä. liegt, Sinn. Es entfallen Höchstspannungsleitungen, die von großen Produktionsstätten wie z.B. Off-Shore Windparks oder Desertec-Solarparks durch das ganze dicht besiedelte Deutschland geführt werden müssen. Das PSW zementiert das System zentraler Stromproduktionsstätten und damit die Abhängigkeit von den 4 großen Stromkonzernen RWE, EnBW, E-ON, Vattenfall. Diese großen Stromkonzerne sind wegen des Verlusts von Milliarden-Einahmen gegen eine Dezentralisierung.

 

6. Die BI-Atdorf setzt sich für eine sichere Stromversorgung durch EE-Träger ein.
Diese ist in erster Linie in einem dezentralen System verwirklichbar. Das PSW Atdorf unterstützt zusammen mit 5 weiteren PSWs hier in unserer Region die zentrale Versorgung und dient hauptsächlich dazu, Atomstrom oder Stromerzeugnisse aus fossilen Trägern aus dem Inland und Ausland zu veredeln. Eine Transparenz über die Herkunft des Stroms zum Hochpumpen des Wassers in die Oberbecken ist nicht gegeben.

 

7. Die BI-Atdorf hält Stromspeicherung für unabdingbar.
In einem zentralen oder dezentralen System sind Stromspeicher unerlässlich. Allerdings braucht man für eine zentrale Versorgung, wie z. Zt. noch bestehend, große Langzeitspeicher, wie man sie z.B. in Norwegen vorfindet. Das geplante PSW ist ein Kurzzeitspeicher, mit dem sich zwar viel Geld verdienen lässt, das aber die energiewirtschaftlichen Notwendigkeiten nicht erfüllt. Für eine dezentrale Stromversorgung werden entsprechend kleinere Speicher benötigt (siehe Musterstädte mit autarker Stromversorgung). Bevor allerdings in großem Umfang hektisch zusätzliche Speicher geschaffen werden, ist es unabdingbar, ein belastbares Konzept für die regenerative Zukunft zu entwickeln und dann daran ausgerichtet die entsprechenden Speicherkapazitäten aufzubauen. In einer von Windstrom geprägten Zukunft sind andere Speicher notwendig als in einer Zukunft, die mit viel Photovoltaik ausgestattet ist oder die große Anteile an Biomassenutzung hat.

 

8. Die BI-Atdorf setzt sich für faire und transparente Strompreise ein
d. h. nur in einem dezentralen System können die in kleinen Einheiten produzierten Strommengen transparent an den Verbraucher weitergegeben werden. In einem zentralen System von 4 großen Aktienkonzernen stehen die Bilanzen der Konzerne im Vordergrund, der Kunde hat keinen Ein- und Durchblick in der Preisgestaltung und letztlich ist der Kunde erpressbar.

 

9. Die BI-Atdorf setzt sich für massive Energieeinsparungen ein.
Sie ist sicher, dass durch intelligente Stromnetze und durch intelligenten Stromverbrauch in der Industrie wie auch in Privathaushalten der Stromverbrauch gesenkt werden kann, ohne dass der Lebensstandard der Bevölkerung leidet. Die Bevölkerung steht Möglichkeiten optimaler Stromeinsparung positiv gegenüber (Stromsparcour, etc.).

 

10. Die BI-Atdorf setzt sich für eine frühzeitige Einbindung der BürgerInnen in die Genehmigungsverfahren und für eine unabhängige und ergebnisoffene Durchführung der Genehmigungsverfahren durch die Behörden ein.